Die San Vittore gewidmete Pfarrkirche befindet sich in der Ortsmitte, von den Häusern des alten mittelalterlichen Schlosses umrandet. In Urkunden des Jahres 1000 und 1013 wurde sie schon als Pfarrei erwähnt, und in der Bulle von Innozenz II. des Jahres 1132 wurde sie als Besitz des Bischofs von Novara bestätigt. Die Pfarrkirche zeigt sich heute als Ergebnis verschiedener, im Laufe der Zeit ab Mitte des 17. Jh. durchgeführten Restaurierungseingriffe, als man mit den Wiederaufbauarbeiten auf der Fläche der vorbestehenden mittelalterlichen Kirche begann. Sie hat drei Schiffe, die von mit Steinpilastern gestützten Bögen geteilt werden, mit großem Presbyterium und Chor; neun sind die seitlichen Kapellen, reich an Fresken, Gemälden und Marmoraltären, meist aus dem 17. und 18. Jh.. Der Glockenturm aus der mittelalterlichen Zeit steht am Ende der Kirche und ist von stark verputzten, die Stockwerke skandierenden Hängebögen verziert; die Glockenzelle stammt aus dem 17. Jh.. Die Kirche San Vittore bewahrt seit zweitausend Jahren zwei wichtige epigraphische Beweise, die sich an den beiden Seiten einer weißen Marmorplatte befinden. Eine Aufschrift ist eine Leichenaufschrift der kleinen Augusta, mit christlichem Amt im Jahre 519 begraben. Die andere, an der gegenüberliegenden Seite, kann seit der Zeit des Bascapè nicht mehr gesehen werden, da sie in einer Wand der Kirche eingemauert wurde. Es handelt sich um eine Aufschrift römischer Zeit, die an der von Caio Attilio den "paganis Agaminis" für die Verwirklichung eines öffentlichen Werkes gemachten Schenkung eines Grundstücks erinnert (heute wurde die Aufschrift wegen Restaurierungsarbeiten entfernt). Im Jahre 2001 begannen Ausgrabungen im Innern der Kirche San Vittore, und wichtige Fundstücke wurden entdeckt, die den Forschern ermöglicht haben, den Ursprung der alten Pfarrei zu lernen. Die vorbestehenden Gebäude befanden sich auf einem Bodenniveau, das über 1 Meter niedriger als das jetzige war. Daher kommt die Entdeckung von Überresten eines Gebäudes, wahrscheinlich des 2. Jh., vielleicht für thermale Anwendung. Im Innern von dieser Struktur wurde in der frühchristlichen Zeit ein Gebäude mit drei Schiffen mit irdenen Säulen gebaut, die sich auf einem Parallelepiped aus Serizzo-Stein stützen. Den ursprünglichen Boden kann man noch sehen. Auch Überreste des romanischen Grundrisses erscheinen. Zu erwähnen ist auch die interessante Rückgewinnung der Mensa des romanischen Altars mit Blumenverzierungen. Dank der wichtigen archäologischen Entdeckung der Pfarrei San Vittore sind in der Zukunft weitere Forschungsausgrabungen vorgesehen, die so zu einem endgültigen Wissen über das gesamte Gebäude bringen würden.